Marlborough Wine Tasting Tour. ODER: Das Lallen der Anderen.

von Tobias Breier - mit freundlicher Unterstützung von Wine Tours By Bike

Im Norden der Südinsel befindet sich das große Weinanbaugebiet Marlborough mit unzähligen Weingütern, die großteils dicht beieinander liegen. Prädestiniert dafür, sich aufs Rad zu schwingen und einem nach dem anderen einen kleinen Besuch inklusive Weinprobe abzustatten. Natürlich kann man auch das eigene Auto nutzen und bei den Proben die verköstigten Weine in die Degustationsbehälter spucken – aber wer bitte macht denn so was?!?

Los ging es auf unseren schicken Rädern!

Auf der Tour haben wir aber tatsächlich einige Reisende getroffen, die dies so gehandhabt haben?! Wir beäugelten sie mit einem mitfühlenden Blick und genossen unsere Weine. Die Mieträder, Helme und viele Empfehlungen haben wir freundlicher Weise von Wine Tours By Bike erhalten. 

Wine Tours By Bike – Steve und Joe

Wir hatten uns bewusst für eine selbstgeführte Tour ohne Guide entschieden. Alle Weingüter in der Region bieten Weinproben an und sind auf viele Tester eingestellt. Dies sogar zum Teil sehr individuell und mit vielen Informationen rund um die Weine und Weingüter, sodass man wirklich keinen Guide benötigt. Dafür ist „Wine Tours by Bike“ die richtige Anlaufstelle, wenn man nicht klassisch in einem Wagen gefahren werden möchte. 

Eine riesige Auswahl an Rädern - da ist für Jeden etwas dabei!

Steve und Joe haben eine große Auswahl sowohl an gemütlichen Hollandrädern – mit und ohne Rücktrittbremse -, als auch an Tandems und 2- und 4 Sitz-Renwick-Roadstern. Letztere sind vierrädrige Fahrräder mit Lenkrad für die ganze Familie. Die Räder sind in einwandfreiem Zustand und ready to go. Da wir uns den ersten richtig regnerischen Tag für die Tour ausgesucht haben, gab es noch Schutzfolien für die Sattel und auf Wunsch Regenponchos dazu (unser Plan war aber sowieso, uns länger in den Weingütern aufzuhalten als draußen).

Steve hat uns im Rahmen eines Briefings die Karte mit den 21 Weingütern gezeigt, die man innerhalb eines Radius von 4 km erreichen kann. Im Anschluss gab es einen kurzen Informationsfilm über die einzelnen Güter um schon eine Vorauswahl treffen zu können. Abgerundet wird das Angebot mit einem Fahrservice, so dass man im Anschluss an die Tour tatsächlich nicht mehr selber fahren muss. Denn auch hier heißt es: Safety first! 

Unsere gut genutzte Wegekarte mit leichten Gebrauchsspuren.

Weingut Bladen – das Familiäre 

Dann ging´s los – Regenklamotten an (für die von uns, die welche dabei hatten...) – in die Pedale getreten und ab zum ersten Weingut: Bladen

Bladen ist ein kleines, familiengeführtes Gut mit einer süßen Verköstigungshütte mit einer offenen überdachten Theke. Hinter dieser stand John, der gerade mit einer Verköstigung für eine andere Gruppe angefangen hatte und uns ein „shake your legs!“ zurief („Gebt Gas“). Somit klinkten wir uns hier direkt mit ein. Von den sieben verkosteten Weinen hat uns der Pinot Noir Rosé am besten geschmeckt, alle anderen waren aber auch solide und süffig. Bis auf den Pinot Gris; von dem wir hier in Neuseeland bis dahin tatsächlich durchweg enttäuscht waren. Den kriegen die Neuseeländer irgendwie nicht gut hin, wenn man einen vollen kräftigen Grauburgunder gewohnt ist. Naja, noch ein bis zwei Chancen wollten wir dem Pinot Gris geben. 

Bei Bladen geht es familiär und locker zu.

Ein kleines Highlight war der Enthusiasmus, mit dem John, der Tourguide der anderen Gruppe (Dean) und ein australischer Teilnehmer versucht haben, an unserer Lehrstunde zur korrekten Aussprache von „Gewürztraminer“ teilzunehmen. Immer wieder erheiternd! 

Weingut Giesen – mit Abstand das beste Gut auf unserer Tour

Von Dean erhielten wir einige Tipps und weiter ging es zum Gut Giesen. Vorher hatten wir kurz beim Weingut Wairau River angehalten und einige Weine verköstigt. Aber überzeugen konnten uns hier leider  alle nicht. 

Giesen war unser Gewinner des Tages. Alle sechs Weine waren hervorragend – naja, die Ausnahme war leider erneut der Pinot Gris, der aber immerhin ok war. Die Sauvignon Blancs, vor allem der dem Opa gewidmeten Premiumwein namens August 1888 (sein Geburtsjahr) der beiden deutschen Brüder, die das Weingut gegründet haben, war der hervorragend! Diesen haben wir direkt zu der leckeren Degustationsplatte bestellt, die wir uns zum Mittagessen gegönnt hatten. Also, wer in Marlborough ist – ab zu Giesen, bestes Allroundpaket!

Die beiden Sauvignon Blancs - rechts aus der "The Brothers" Reihe, links der Premiumwein zu Ehren des Großvaters August. 

No 1 Family Estate – edles Blubberwasser mit Swarovski-Zierde

Nächster Stopp war ein Champagnergut, das von ausgewanderten Franzosen aufgezogen wurde und geführt wird. Natürlich dürfen sie ihr Produkt aus markenrechtlichen Gründen nicht Champagner nennen, werben aber mit der „Methode Traditionelle“ der Herstellung. Und es schmeckt wirklich fein und prickelnd. Verkostet wird aus vorgekühlten Champagnergläsern. Die verschiedenen Sorten und deren Herstellung werden fachmännisch erklärt und präsentiert. Das Premiumprodukt heißt „Adele“ (kreiert von der Gutsbesitzerin, nicht der Sängerin), dessen Flasche mit Swarovskisteinen beklebt verkauft wird. Sachen gibt's...

Die von der Gutsbesitzerin kreierte Flasche mit Swarovski-Besatz.

Nautilus Estate – das Ende des Grauburgunders

Langsam merkten wir, dass schon der ein oder andere Tropfen unsere Kehle passiert hatte. Dennoch hielten wir uns weiterhin wacker auf den Rädern und trotzten Wind und Wetter. Das nächste Ziel war das größere Weingut Nautilus Estate. Sehr nettes Interieur, gute Weine – nur erhielten wir auch hier wieder die Bestätigung, dass der Pinot Gris in Neuseeland nicht unser Wein werden wird. Der Pinot Noir und der Sauvignon Blanc waren allerdings sehr gut! 

Weingut Forrest – last but most certainly not least! 

Oh, nur noch 20 Minuten bis wir die Räder abgeben müssen! Ach komm, einen trinken wir eben noch... Zum Glück liegt das Weingut Forrest noch auf dem Weg zurück. Dort huschten wir schnell hinein und haben die letzten Weine des Tages zu uns genommen. Lecker! Dazu gab es eine nette Aufmachung mit einem Degustationstablett mit sieben Gläsern und tollem Service. Ein wenig irritiert hat die Dame allerdings geschaut, als wir ihr auf die Frage, ob wir noch einen Pinot Gris probieren wollen, ein deutliches „NO!“ entgegen gelallt haben.

Bei Forrest gab es alle sieben Weine direkt auf einmal serviert. Perfekt, wir hatten ja etwas Zeitdruck!

Fazit unserer Marlborough Wine Tour By Bike

Wer selber ein wenig aktiv und vor allem flexibel sein will, der ist bei Wine Tours By Bike bestens aufgehoben. Dazu sind Jo und Steve einfach zuckersüß und unheimlich hilfsbereit. 

Zudem haben wir gelernt, dass ein Riesling in Neuseeland eher ein lieblicher Dessertwein ist und Pinot Gris bei uns von der Einkaufsliste gestrichen wurde. Sehr empfehlenswert sind als Weiße der Sauvingon Blanc und Chardonnay, als Roter auf jeden Fall der Pinot Noir – Prösterchen!

Thanks a lot to Jo and Steve who made a wonderful bike tour happen on which we were able to learn a lot about New Zealand wine. And on which we actually felt the wine returning the bikes to you :-) 

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