Glamping auf der Eyre Peninsula

Im September 2017 ging es für mich auf die Eyre Peninsula in Südaustralien. Außer weite Landschaften, Meeresfrüchte und Fische konnte ich mir bis dahin nichts unter der Region vorstellen. Aber was mich dann erwartete, hat vieles bereits Erlebte übertroffen!

1. Tag: Von Adelaide nach Port Lincoln

Nach Ankunft in Adelaide ging es am gleichen Abend noch mit einer kleinen Maschine der Regional Express weiter nach Port Lincoln auf der Eyre Peninsula, Der Flug dauerte nur 50 Minuten, also ein Katzensprung. Zu beachten ist, dass man bei den Flügen mit Rex (so wird Regional Express abgekürzt) nur 15 kg Gepäck mitnehmen darf, alles weitere geht nur gegen Zusatzkosten oder man lässt am Besten seinen Koffer im Hotel in Adelaide zurück und packt eine kleine Reisetasche oder einen Rucksack für die Tage auf der Halbinsel. Leider war es bei Landung in Port Lincoln schon dunkel, so dass an etwas Sightseeing nicht mehr zu denken war. 

Übernachtet haben wir dann in dem Hotel der Stadt, das Port Lincoln Hotel, was besser als gedacht war. Ok, die Zimmer sind nicht wirklich modern aber sauber und ziemlich groß und wir hatten einen Balkon mit Meerblick. Ok, es war dunkel, aber dafür konnte ich morgens vor dem Frühstück und der Weiterfahrt den Ausblick genießen und das Meeresrauschen hat mich in den Schlaf begleitet. Vor dem Schlafen steht natürlich das Essen in Australien und das kann man überraschend gut in dem Hotelrestaurant. Wer Austern mag, die Region ist bekannt dafür und sie sollen hier besonders gut schmecken. Ich kann dazu nichts sagen, habe nicht probiert.

2. Tag

Morgens bin ich extra früh aufgestanden, damit ich wenigstens noch einen kurzen Spaziergang entlang der schönen Promenade von Port Lincoln unternehmen konnte. Der Ort ist in der Tat etwas verschlafen, aber wer es ruhig mag, der ist hier gut aufgehoben und ich habe mir sagen lassen, dass von man hier aus auch Ausflüge zum Cage Diving mit Haien unternehmen kann. Es gibt drei Anbieter, wobei aus dem Ökoaspekt wohl nur einer zu empfehlen ist, der die Haie nicht mit Aas anlockt oder Musik beschallt, wie es die anderen Anbieter machen.

Dann ging die Fahrt los zunächst zur Mikkira Station. Auf dem Farmgelände gibt es Möglichkeiten zum Campen, für einen Lunch-Stopp und zum Beobachten von freilebenden Koalas. Kaum zu glauben, endlich nach so vielen Reisen in Australien sehe ich die süßen Bären überall in den Bäumen und man kommt ihnen ganz nah. Ups, zu nah ist offenbar nicht gewünscht, denn auf einmal fängt ein Koala an zu Knurren, dass man es mit der Angst bekommen kann. So habe ich mir das nicht vorgestellt..... 

Ok, weiter geht es Richtung Norden zu unserem eigentlichen Ziel ins Kangaluna Camp in den Gawler Ranges. Auf den Straßen können wir immer wieder kleinere Echsen sehen, da der Name "Shingleback Lizard" so lustig war, habe ich mir das gemerkt. Die Piste sind ganz schön holprig, da muss man entweder gefahren werden oder Allraderfahrung haben. Leider geht die Sonne schon unter, als wir endlich im komfortablen Camp ankommen.

Bei einer Erfrischung, die wir uns nach der Fahrt redlich verdient haben, erwartet uns schon eine nächste Überraschung. Vor dem Esszelt oder wie man es bezeichnen kann, ist ein großer Wassertrog, um den sich auf einmal mehrere Emus versammelt haben, um sich am Wasser zu erfrischen. Das ist mal etwas Besonderes. Und was wir dann zu Essen serviert bekommen, ist unglaublich, bedenkt man die abgeschiedene Lage des Camps und die einfache Küche. Ich sage nur lecker! Die Zelte selbst, die entlang eines beleuchteten Weges zu erreichen sind, sind auch sehr behaglich ausgestattet, mit Holzböden, einem komfortablen Bett, ein Sofa, Ventilator und sogar eigener Dusche/WC. Also Laterne an, umziehen und gute Nacht.

3. Tag

Bei Morgendämmerung beginnen die Vögel um einen herum zu singen. Trotz der wüstenartigen Umgebung - es hat hier schon lange nicht mehr geregnet - gibt es immer noch viele Vögel in dieser Einöde. Grillen zirpen und ich bilde mir ein, Kängurus oder Emus draußen laufen zu hören. Es ist kalt, obwohl es tags zuvor so heiß war und es auch heute wieder richtig warm werden soll. Ich kann mich schließlich doch überwinden, aus dem kuscheligen Bett aufzustehen und die Dusche aufzusuchen. Wie gut, dass wir am Abend noch eine Einweisung erhalten haben, denn die Konstruktion ist doch recht abenteuerlich, man muss das Wasser zunächst aus einen Auffangbecken mit einem Handhebel pumpen, um den Druck für die Dusche zu erhalten, aber alles klappt. Technik, die begeistert!

Nach dem Frühstück brechen wir mit einem Picknickpaket ausgestattet auf, um eines der Highlights der Region zu besuchen, den Lake Gairdner. Unterwegs halten wir immer wieder, um tolle Pflanzen und Tierspuren zu betrachten und um eines der gefühlt hundert Tore zu öffnen und nach der Durchfahrt wieder zu schießen. Das ist Outback!

Dann erreichen wir bei gleißender Hitze den See, ein ausgetrockneter Salzsee, der das Licht so hell reflektiert, dass man es ohne Sonnenbrille kaum aushalten kann. Nach der Reise werde ich feststellen, dass die zahlreichen Fotos von Handy nicht zu gebrauchen sind, es ist einfach viel zu hell. Aber unglaublich schön, so etwas habe ich bislang noch nie zuvor gesehen.

Nach dem Picknick an einem schattigen Platz treten wir wieder die Rückfahrt Richtung Camp an. Leider sehen wir unterwegs immer wieder ein paar tote Kängurus in den Drahtzäunen, die dort bei Versuch, die Grenze zu überspringen, hängen geblieben und verendet sind. Das ist schade und unser Guide hat erzählt, dass früher die Zäune aus einem anderen Material angefertigt wurden, was das Verheddern der Tiere unmöglich machte, aber aus Kostengründen wird nun das andere Material eingesetzt.

Die Fahrt wird immer abenteuerlicher, die Wegen schmaler mit tiefen Schlaglöchern und großen Felsbrocken aber bei eintritt des Sonnenuntergangs erreichen wir eine Bergkette, die tatsächlich wie Zigarren aussieht. Was uns auf der Weiterfahrt zum Camper erwartet, ist unbeschreiblich und ich fühle mich fast nach Afrika versetzt. In der Dämmerung laufen richtige Herden von Kängurus (alle drei Arten!) und Emus an uns vorbei und überqueren die Pisten. Das habe ich noch nirgendwo in Australien erlebt, unbeschreiblich!

4. Tag

Der Morgen beginnt stressig, schließlich will das Gepäck möglichst praktisch gepackt und verstaut sein, denn heute steht Aufregendes auf dem Programm. Bevor wir zurück nach Port Lincoln fahren und den Flug nach Adelaide antreten, geht es in den Westen der Eyre Peninsula zur Baird Bay. Mitzubringen sind Badesachen (Ok, wir erfahren, dass es vor Ort Umkleidekabinen für uns gibt, die anderen Gästen normalerweise nicht zur Verfügung stehen. Das vereinfacht die Angelegenheit "was ziehe ich an" etwas.), Handtuch (Ich habe gar keines auf der Reise dabei, ist immer in den Unterkünften, aber da wir heute nicht zum Camp zurückfahren sondern bereits abfliegen, was nun? Ok, wir werden ausnahmsweise Handtücher gestellt bekommen, sehr nett.) und wie packe ich die nassen Sachen nachher ins Gepäck auf dem Flug? Ausgerechnet heute ist es nämlich nicht heiß und sonnig, sondern bewölkt und eher kühl, eine Kaltfront zieht heran. Aber wir bekommen Plastiktüten und somit können wir vom Camp aus aufbrechen.

Was ich wusste, wir werden in der Bucht Delfine sehen und können mit ihnen schwimmen, sofern die Voraussetzungen passen - also das Wetter mit dem Seegang und sofern die Delfine Lust auf "Besucher" haben und sich zeigen. Wir hatten alle große Lust, aber das Wetter macht uns Sorgen, der Wind wird stärker. In Baird Bay angekommen, warten gute Nachrichten auf uns, wir können mit dem Boot ablegen, bei "normalen" Touristen hätte man den Ausflug wegen der Wellen abgesagt. Aber wir wollten das unbedingt. Also rein ins kleine Boot und raus aufs Wasser. Bereits nach kurzer Fahrt sahen wir Seelöwen faul auf den Felsen vor der Küste liegen und dann kam das Kommando, rein ins Wasser. Ich konnte mein Glück kaum fassen - mit Seelöwen durften wir auch schwimmen (wer das Programm lesen kann ist klar im Vorteil!). Also rein ins Wasser uns schon schwimmen die richtig süßen Tiere auf einen zu. Fasst hatte ich schon "Angst", ich werde von einem Seelöwen geküsst. Die Tiere haben uns als Besucher akzeptiert und ich hatte das Gefühl, die spielen mit uns. Dass es kein "high five" gab, war alles.

Nachdem wir mit den Seelöwen schwimmen konnten, ging es zurück an Bord und wir erhielten ein Heißgetränk zum Aufwärmen. Trotz Neopren war es etwas kalt so nass bei dem Wind und der fehlenden Sonne. Wir fuhren gemütlich ans andere Ende der Bucht und wurden schon bald von drei Delfinen begrüßt. Ob die Seelöwen sie schon vor unserem Besuch vorgewarnt hatten? Also wieder Kommando "rein ins Wasser", bevor die Delfine es sich anders überlegen und auch hier war es herrlich mit den Tieren unter und auf dem Wasser fast im Einklang zu gleiten. Irgendwann wurde es aber wirklich zu kalt und wir beendeten das Erlebnis mit der Rückfahrt ans Festland. Was für ein Tag! Da der Ausflug aufgrund des Wellengangs etwas länger gedauert hatte als üblich, entschieden wir uns die geplanten Stopps in Venus Bay und Elliston ausfallen zu lassen fuhren direkt zum Flughafen nach Port Lincoln.

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